
Die Frage nach der richtigen Tourenskibindung wird vor allem von Skitoureneinsteigern häufig gestellt. Sie stehen ratlos vor der überwältigenden Auswahl an Designs, Gewichtsklassen und Modellen. Wir möchten dich bei deiner Wahl unterstützen und haben hier die Unterschiede zwischen den einzelnen Bindungssystemen für dich aufgelistet.
Die Wahl der richtigen Skitourenausrüstung steht und fällt mit einer ehrlichen Selbsteinschätzung. Stellen Sie sich also im Vorfeld ein paar Fragen:
- Pistentouren, Skiwandern, Skibergsteigen oder eher Mittel zum Zweck für die nächste Traumabfahrt im Powder? Welche Art von Touren möchte ich mit meiner neuen Ausrüstung machen?
- In welchem Gelände werde ich hauptsächlich Skitouren gehen?
- Was ist mein sportliches Niveau?
Was sind Rahmenbindungen?
Sie sind seit langem der große Garant für Stabilität und Sicherheit, vor allem bei der Abfahrt. Der Name Rahmenbindung stammt von der ursprünglichen Konstruktion der Skitourenbindung. Rechteckige Rahmen mit einem Gelenk an der Vorderseite für den Aufstieg, ausgestattet mit sehr rudimentären Bindungselementen.
Der Schweizer Tourenbindungsexperte Fritschi hat hier mehr als 60 Jahre Bindungsgeschichte geschrieben. Der endgültige Durchbruch gelang 1995 mit der Diamir Titanal, die als Vorbild für alle nachfolgenden Rahmenbindungen diente. Erstmals wurden Sicherheit, Bedienungskomfort und Kraftübertragung von Alpinbindungen in eine leichte Tourenbindung integriert.
Im Aufstieg bietet diese Konstruktion, bei der der Fersenschuh in der Gehfunktion am Schuh bleibt, viel Seitenstabilität. Erreicht wird dies durch den Mittelsteg oder den seitlichen Rahmen, der die vorderen und hinteren Zehen miteinander verbindet. Bei der Abfahrt verhält sich dieser Bindungstyp sehr ähnlich wie die klassische Abfahrtsbindung. Eine Rahmenbindung eignet sich daher sehr gut für abfahrtsorientierte Touren und Freeriding, aber auch für den häufigeren Einsatz auf der Piste.
Was sind Pin-Bindungen?
Die kompakten und leichten Pin-Bindungen sind zu einem echten Muss für ambitionierte Skitourengeher geworden. Sie kommen ohne Steg oder Rahmen aus, da zwei Metallstifte an der Schuhspitze in spezielle Ösen am Tourenskischuh einrasten. Dadurch kann sich der Schuh frei bewegen und muss nicht mit der Fersenklemme mitbewegt werden. Der Schuh bleibt während des Aufstiegs fest mit dem Ski verbunden, nur die Ferse des Schuhs wird angehoben. Das sorgt für deutlich weniger Gewicht, das bei jedem Schritt angehoben werden muss. Bei der Abfahrt greifen zwei Stifte an der Fersenklemme ebenfalls in die passende Aufnahme am Skischuh und dieser wird fixiert.
Ein weiterer Vorteil der Pin-Bindung ist der Drehpunkt. Während sich das Gelenk der Rahmenbindung vor dem Vorderbacken befindet, liegt der Drehpunkt der Pins direkt vor den Zehen. Das sorgt für ein viel natürlicheres Laufgefühl und weniger Kraftaufwand.
Übrigens haben Pin-Systeme durch die flachere Bauweise eine deutlich höhere und direktere Kraftübertragung auf den Ski, was sich besonders bei breiten Modellen bemerkbar macht. Die Vorteile liegen also definitiv nicht nur im Aufstieg, auch bergab gibt es hier echte Talente!
Sind Pin- oder Rahmenbindungen besser?
Es hängt davon ab, welche Art von Skitouren Sie unternehmen möchten. Pin-Bindungen sind in der Regel leichter und bieten eine bessere Bewegungsfreiheit im Aufstieg, während Rahmenbindungen mehr Halt und Unterstützung im Abfahrtsmodus bieten. Wenn Sie hauptsächlich aufsteigend unterwegs sind und das Gewicht Ihres Ausrüstungsgepäcks eine Rolle spielt, kann eine Pin-Bindung die bessere Wahl sein. Wenn Sie jedoch vorrangig abfahrend unterwegs sind und eine höhere Sicherheit benötigen, kann eine Rahmenbindung die bessere Wahl sein.